Die radioaktive Belastung von Baumaterialien insbesondere bei Wand- und Bodenfliesen liegt häufig über den empfohlenen, baubiologischen Richtwerten. Eine Überprüfung der Werte ist daher vor dem Einbau zu empfehlen.
Die Messung erfolgt mit einem Geigerzähler und kann sowohl vor Ort bei Ihnen als auch direkt an einem zugesandten Musters von Baustoffen erfolgen.
Nach dem baubiologischem Standard (SBM-2008) müssen die gemessenen Werte im Bezug auf die lokale Umgebungsstrahlung bezogen werden. Dabei werden jedoch mindestens 0,8 mSv/a bzw. 100 nSv/h als
durchschnittlicher Referenzwert in Deutschland angenommen.
Nach baubiologischen Richtwerten ist eine Erhöhung der Dosisleistung im Bereich zwischen 70 und 100 % als stark auffällig zu bewerten. Eine Dosisleistungserhöhung um 100 % gilt als extrem
auffällig.
Grundsätzlich gilt: Jede Art von ionisierender Strahlung sollte vermieden werden!
Eine gesundheitliche Belastung kann auch durch das Auftreten von Radongas in Wohnhäusern oder an Arbeitsstätten auftreten. Durch undichte Stellen in erdverbundenen Böden oder Wänden kann dieses Gas eindringen und sich durch thermische Effekte vom Untergeschoß in die weiteren Stockwerke verteilen.
Die Zerfallsprodukte des Radongases lagern sich an Aerosole in der Luft an und gelangen über die Atmung in den Organismus. So kommen sogenannte Alphastrahler in unmittelbare Nähe der Zellen und können gesundheitliche Schäden auslösen.
Ein Radongasmessung wird nach Möglichkeit in den Kellerräumen vorgenommen und wird in mehreren Intervallen durchgeführt. Nach baubiologischem Standard für Schlafplätze (SBM-2008) werden 30 bis 60 Bq/m3 schwach auffällig bewertet. 60 bis 200 Bq/m3 gelten bereits als stark auffällig und Werte über 200 Bq/m3 sind als extrem auffällig eingestuft. Ein Gesetztentwurf - Radonschutzgesetzt - (bisher könnten die Länder sich in der Sache noch nicht einigen) sieht im Moment für Neubauten einen Richtwert von 100 Bq/m3 vor.